م Marrakesch Touchdownن
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Ankunft Marrakesch: 18:4o Uhr – 35°C. Wir sind gelandet.
DAS Spiel beginnt um 20:00 (Ortszeit). Lange Schlange vor dem Immigrations-Schalter. Innere Unruhe. Geht dann doch schneller als befürchtet. Da ist unser Fahrer. Hält das Schild hoch: Riad Maison de la Nomade. Er lächelt. Er ist sehr freundlich. Ich habe 20 Euro in der Tasche, um Ihn zu einer schnellen Fahrt zu bewegen. Er spricht kein Englisch. Er weiss nichts von Fussball. Es ist 19:53 Uhr. Und stickig im Auto. Der Fahrer schaltet die Klimaanlage an und lächelt freundlich. Wir lächeln freundlich zurück: شكرا جزيلا [Shukran = Danke]. Ich beginne mir ernsthaft Sorgen zu machen.
Draußen erscheint es immer arabischer. Palastmauern tauchen auf. Ein prächtiges Stadttor. Wir fahren hindurch und tauchen ein. Das Reisefieber hat kurz mit dem Spielfieber den Platz getauscht. Ich schaue auf die Uhr: 20:04 Uhr. DAS Spiel läuft seit ein paar Minuten. Unsere Blicke kreuzen sich kurz, dann schauen wir wieder nach draußen. Der Fahrer hält. Eine Tür öffnet sich. Ein Junge im hellem Kaftan strahlt uns an, wuchtet die Koffer in einen Schubkarren und stürzt sich mit uns in die schmalen Gassen der Altstadt.
Allemange, fragt er uns und kickt mit dem Fuss in die Luft. Ja, stöhnen wir. Er strahlt noch mehr und sagt glose-mu-eller-na-uer, und nur wer Fussball wirklich mag, erkennt die Namen.
Die Gassen werden enger. Hinter den Fassenden sind im Halbdunkel kleine Räume erkennbar. Dicht gedrängt sitzen Marokkaner vor winzigen Fernsehern – Wir schauen hinein. Fussball. Marion wird unter großem Hallo in einen Laden hinein gebeten: Es ist 20:15 Uhr und es steht 0:0.
Als Sie erfahren, dass wir Deutsche sind, wird die Gastfreundschaft noch größer. Alle drücken UNS die Daumen. Es ist zu heiß hier drinnen. Es ist zu eng. Um Verzeihung bittend gehen wir wieder nach draussen.
Die Gassen werden noch enger. Mopeds schlängeln sich um uns, Kinder spielen, ein kleines Geschäft bietet Schläuche und Mäntel, ein anderes frisch gepressten Orangensaft. Alles ist in rötliches Licht getaucht, die vorherrschende Fassadenfarbe. Die Gasse führt um scharfe Ecken, zwei Personen passen so gerade aneinander vorbei, die Häuser sind hoch, manchmal geht es direkt unter den Häusern hindurch, es ist angenehm schattig und wir sind wirklich aufgeregt: Marrakesch.
20:20 Uhr. Eine blaue Tür. Unser Riad: La Maison Nomade. Mustapha empfängt uns. Wir sagen freundlich aber hastig Hallo und erklären ihm die Situation. DAS Spiel. Er versteht sofort. Es geht vier verwinkelte und steile Treppen nach oben, über unsere Terrasse direkt in unser Zimmer. Ein (sehr kleiner) Fernseher. Mustapha schaltet ihn ein. Ein deutscher Sender. Es ist 20:25 Uhr. Der Reporter erklärt uns den Ernst der Lage. Die Argentinier stürmen in Richtung des deutschen Strafraumes. Neuer fängt den Ball. Wir bestellen eine Flasche Rosé. Das Drama beginnt …
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Hallo Marion – habe gerade Eure Fotos durchgeschaut…wie wunderbar, Fotorafieren konntest du ja schon immer! Die Tueren und verwinkelten Gassen erinnern mich uebrigens an unseren Frankreich-Urlaub vor Dekaden!
Aber mein Lieblingsfoto ist der Ziegen-/Eselshintern =) Kuesschen, Susanne
Liebe Susanne, den Eselshintern liebe ich auch! Das ist aber wirklich ein großartiges Land zum Fotografieren. Mehr Bilder reichen wir noch nach.
Und an uns in Frankreich muss ich auch immer wieder denken: Hier wird nämlich nur selten Englisch gesprochen, aber fast immer Französisch. Und da Thorsten gar kein Französisch kann, müssen plötzlich meine – sehr, sehr rudimentären – Kenntnisse herhalten.
Küsschen zurück, auch an John, Luka und Lennart, Marion
PS: Thorsten und ich haben auch schon über unseren nächsten Abenteuerurlaub gesprochen: Vielleicht Australien/Neuseeland…
Hallo ihr beiden
Hier in NZ regnet es gerade Bindfaeden, und so lese ich neidisch auf die Hitze und Abenteuer Euren Blog.
Wir haben hier am anderen Ende der Welt natuerlich auch Fussi geguckt.
Lasst es Euch gut gehen…und Thorsten: pass mir auf Marion auf – nicht, dass du sie aus Versehen fuer 3 Kamele verkaufst!!! Habt ganz viel Spass – Eure Susanne & family
Was für eine schöne Idee mit euch Reisen zu dürfen. Unsere Abende sind gerettet! Die WM ist vorbei, spannende Geschichten aus dem Orient können kommen. Vielen Dank und euch eine tolle Zeit. Lieben Gruß, Silvi
Süße Silvi;
was für ein wunderschöner Kommentar. Denke auch viel an deine Tipps für Fernreisen.
Hey Silvi … schön dass Du mit uns bist
Thorsten
Hallo ihr Beiden, wie schön, dass wir an eurem Abenteuer teilhaben dürfen. Danke M.
Ich wusste, dass ihr zwei euch besonders freut: Meine und Thorstens Mama…
die unfassbaren wunder des interwebs – ich sitze irgendwo am see in den finnischen wäldern und lese über eure wundervollen abenteuer in marrakesch. freue mich sehr auf die nächsten folgen!
xx
Gerade heute sind wir wettertechnisch etwas neidisch auf Dich… und wir versuchen jetzt mal ernsthaft, uns auf den Ramadan-Rhythmus einzustellen und nicht erst um Mitternacht essen gehen und bis nachts um 3 wachbleiben, weil es vorher zu heiss ist. Sondern auch früh aufstehen und eine sehr, sehr lange Mittagspause machen!